Zwei Bewegungen und die Mensch-Tier-Kontinuität: Positionen, Annahmen, Widersprüche

Barbara Noske

Originaltitel: Two Movements and Human-Animal Continuity: Positions, Assumptions, Contradictions. Übersetzung aus dem Englischen: Gita Marta Yegane Arani. Mit der freundlichen Genehmigung von Dr. Barbara Noske. Der Originaltext ist veröffentlicht in: Animal Liberation Philosophy and Policy Journal, Volume 2, No. 1, 2004, pp. 1-12.

Einführung

In diesem Artikel geht es um die Bilder, Repräsentationen und die Behandlung von Tieren in zwei Bewegungen: der Tierschutz/Tierrechts/Tierbefreiungs-Bewegung – kurz des ‚animal movement‘ [A.d.Ü. im Folgenden bezeichnet als die Tier-Bewegung] – und des ‚deep green/deep ecology movement‘ [A.d.Ü. im Folgenden bezeichnet als die Tiefgrüne-/Tiefenökologie-Bewegung/tiefenökologische Bewegung]. Spezifischer möchte der Artikel auf die Art und Weise schauen, in der jede dieser Bewegungen sich mit der natürlichen Kontinuität, die zwischen Tieren und Menschen besteht, zurecht findet – oder es versäumt dies zu tun.

Gleich wie jede dieser Bewegungen jeweils typifiziert ist, wird jede Definition eine Art der Generalisierung beinhalten. Dies ist unvermeidbar, da es Menschen gibt, darunter die Ökofeministinnen (Warren 1994), die sich selbst als Tierverteidigerinnen sowie auch als Tiefgrün definieren würden.

Individualistischer Reduktionismus

Mitglieder der Tier-Bewegung konzentrieren sich vor allem auf Tierindividuen als empfindungsfähige Wesen (‚sentient beings‘) und auf unsere diesen Wesen gegenüber bestehende Ethik. Das Hauptgebiet für Tierverteidiger ist die Natur, die sich individuell und als empfindungsfähig entwickelt hat, die Natur die Schmerzen fühlen kann, Freude und Angst (Singer 1990).

Weil viele Tierverteidiger [kurz für die Mitglieder der Tier-Bewegung] in städtischen Gegenden leben, Stadtbewohner sind (Francione 1996, Mongomery 2000), sind die Tiere denen sie begegnen diejenigen, die wir in die Orte, an denen wir arbeiten und in denen wir Leben, eingegliedert haben, so wie Tiere, die der Produktion dienen in Fabrikfarmen, Tiere die als organische Instrumente in Laboratorien verwendet werden und Tier-Kameraden [A.d.Ü. ‚companion animals‘ – Tiere die mit Menschen zusammen leben; spezifischer als der Begriff „Haustier“]. Das heißt, in urbanen Gegenden lebende Personen begegnen Tieren, die entweder domestiziert sind oder gezwungen sind in vom Menschen hergestellten Lebensräumen zu leben (und zu sterben) (Sabloff 2001). Dennoch konzentrieren sich Tierverteidiger auch auf gejagte Tiere und dies betrifft wildlebende- eher statt domestizierte Tiere. Das Jagen zur Rekreationszwecken hat eine lange Tradition, insbesondere in Nordamerika (Cartmill 1993, Flynn 2002).

Das Fokussieren der Tier-Bewegung auf das Empfindungsvermögen, stammt von dem Verständnis, dass eine Kontinuität zwischen dem Zustand des Menschseins und dem des Tierseins besteht. Menschliches Empfindungsvermögen trägt eine ethische Bedeutsamkeit. Es liegt der Verurteilung von Unterdrückung, Folter und Genozid zugrunde. Die Mensch-Tier-Kontinuität beinhaltet die Anerkennung dessen, dass viele Tiere Körper und Nervenssysteme haben, die unseren gleichen. Wenn Wohlergehen für Menschen wichtig ist, muss es auch für Tiere wichtig sein. Nicht nur haben viele Tiere Körper wie unsere, ihre Subjektivität – ihr Verstand und ihr emotionales Leben – zeugt von Ähnlichkeit zu uns. Wie wir sind Tiere, nach Tom Regans Worten, „Subjekte-eines- Lebens“ („subjects-of-a-life“) (Regan 1983). Die Mensch-Tier-Kontinuität bezüglich des Körpers und des Verstandes erfordert eine parallele Kontinuität in der Ethik, so wie dass ethische Verpflichtungen im Bezug auf Tiere nicht radikal verschieden sein können von denen gegenüber anderen Menschen.

Bei vielen Leuten in der Tier-Bewegung besteht die Tendenz aller anderen Natur außer der Tiernatur beinahe gleichgültig gegenüber zu stehen. Die vermutlich nicht zur Empfindung fähige Natur, so wie Pflanzen und Bäume, wird nicht mit in Betracht gezogen. Ebenso wenig die nicht-lebenden, anorganischen natürlichen Einheiten wie Felsen, Flüsse oder selbst Ökosysteme. In ihrer Selbst sind diese Teile der Natur nicht-empfindungsfähig und können individuell nicht leiden. Die Tier-Bewegung übersieht sie daher oder tut sie als weniger wichtig ab (Hay 2002).

Die Tier-Bewegung steht der traditionellen kartesischen Auffassung des ‚Tier-Maschine‘-Modells äußerst kritisch gegenüber und bildet weltweit die wichtigste Gruppe, die die agrarindustrielle Tierhaltung verurteilt. Aber sie scheint keinen Einspruch dagegen zu haben, wenn das gleiche mit Pflanzen gemacht wird (Dunayer 2001). Ein Konzept wie das einer ‚Pflanzen-Maschine‘ und der intensive Gemüse- und Pflanzenanbau wie er gegenwärtig besteht, rufen nicht die gleiche kritische Reaktion hervor. Die Kritik der Bewegung an der Objektifizierung und an der Ausbeutung scheint sich allein auf die vorher erwähnte Auffassung von Empfindungsvermögen zu beziehen. Die Objektifizierung – einschließlich solche Dinge wie genetische Manipulation – der restlichen Natur bleibt zum größten Teil unbemerkt oder sie wird als weniger relevant abgetan.

Indem sich die Tierverteidiger auf empfindungsfähige Lebewesen konzentrieren, abstrahieren sie vom environmentalen Kontext tierlicher Existenz. Viele Tier-Aktivisten haben keinen Begriff darüber wie Tiere, selbst als Individuen, in die andere Natur integriert sind. Manchmal begegnet man bei Mitgliedern dieser Bewegung, in Hinsicht auf die in der Natur vorkommenden Fleischfresser, einem gewissen Unbehagen – als ob das Essen von Tieren durch Tiere etwas sei, das idealerweise nicht existieren sollte. Manche Tierrechtler und Tierbefreier sagen mir, dass wenn es möglich wäre, sie die Raubtier-Beutetier Beziehungen gerne ‚langsam abschaffen‘ würden oder das Beutetier aus der Gleichung immerhin befreien möchten (persönliche Korrespondenzen in verschiedenen Ländern).

Ein anderes Beispiel der Ablehnung dessen, das Fleischfressen bei Tieren als eine zoologische Notwendigkeit zu akzeptieren, liegt in der Tendenz unter vegetarischen/veganen Tierverteidigern ihre karnivoren Tier-Kameraden auch zu Vegetariern zu machen, indem sie ihnen aus Pflanzen gewonnene Nahrungsmittel häufig mit dem Zusatz spezieller Nahrungsergänzungsstoffe füttern. Zugegebenermaßen ist das Haustierfutter in Nordamerika fast nie frisch und kommt normalerweise aus einer Packung oder Dose, wohingegen man in Europa frisches und zunehmend organisches ‚free-range‘ Fleisch für sein Haustier beim örtlichen Metzger bekommen kann. Während viele dieser Leute anerkennen, dass der Körper ihrer Tiere nicht für vegetarische oder vegane Nahrung „gebaut“ ist, scheint es ihnen aber trotzdem kein Problem zu bereiten, dass die notwendige tägliche Zufuhr von Nahrungsergänzungsstoffen das Tier von der Gesundheitsindustrie vollständig abhängig machen wird. Ungewollt machen diese Leute Tiere zu Duplikaten ihrer selbst: zu modernen Konsumenten der hergestellten Produkte eines industriellen Zeitalters. Die Leben der Tiere werden humanisiert und kolonisiert – ihre Entfremdung wird zum anderen Extrem hin gezogen. Geht es hier darum Tier-Kameraden vor nicht-ethischen Nahrungsmitteln zu schützen, oder darum, menschliche Ethik dem Tier-Anderen aufzuerlegen? Nebenbei bemerkt ist vieles der pflanzlich-basierenden und bearbeiteten Nahrung das Endprodukt untragbarer Monokulturen – für die viele Tierhabitate verschwinden mussten – und von dem gleichen globalisierten und diversifizierten agro-industriellen Komplex auf den Markt gestellt worden, der auch Standard-Haustiernahrung produziert (Noske 1997).

Viele Tierverteidiger scheinen somit Probleme zu haben, die Natur als unabhängiges System zu akzeptieren, in dem alles seinen Platz, seine Funktion und seine gemäße physische Organisation hat. Organische Wesen brauchten eine lange Zeit um sich in Beziehung zueinander und zur nicht-lebenden anorganischen Natur zu entwickeln. Die Natur ist eine Gemeinschaft in der jede lebende Entität von etwas anderem lebt (Nahrung, selbst vegane Nahrung, bedeutet lebende Natur im getöteten Zustand), und im zoologischen Bereich bedeutet das, das sowohl das Pflanzenfressen wie auch das Fleischfressen ihre respektiven raisons d’être haben. Beutetierfang ist weder eine vernachlassenswürdige Anomalie noch ein ethischer Mangel innerhalb des Ökosystems (Plumwood 1999).

Unter dem Risiko stehend zu sehr zu generalisieren, sehe ich bei vielen Tierverteidigern einen Mangel an environmentalem Bewusstsein und an environmentaler Kritik. Urbanisierung, technologischer Optimismus, das moderne urbanozentrische Mindset (Lemaire 2002) werden oft als selbstverständlich hingenommen. Ich habe Tierrechtler getroffen, die selber in Hochhausblöcken einer Nordamerikanische Stadt leben, die meinen sie müssen Leute der Inuit vom Norden des Kontinents dazu überreden runter in den Süden zu ziehen. Das dazu gebotene Argument ist, dass, indem die Inuit die gefrorenen Länder auf denen ihre Vorfahren über so viele Generationen gelebt haben, verlassen, diese Inuit gegenüber Tieren einen stärker moralischen Lebensstil aufgreifen und Vegetarier werden könnten (was ihnen gegenwärtig nicht möglich ist, aus dem einfachen Grund, dass dort wo sie leben, kaum etwas wächst).

Ich habe auch Tierheime gesehen deren Betreiber ‚Tier-Kameraden‘ prinzipiell nicht an Leute mit Garten geben, aus Angst dass diese Tiere, indem sie hinausgehen, abhauen könnten und ihnen somit etwas zustoßen könnte. Der Tod durch einen Unfall wurde als etwas unendlich schlimmeres gesehen als eine lebenslange Existenz innerhalb von Räumen.

Viele Mitglieder der Tierbewegung scheinen sich umgeben von Maschinen zu bewegen, in einer vollständig humanisierten elektronischen Techno-Welt, und tendieren dazu diesen Umstand einfach als gegeben hinzunehmen. Die Hegemonie des Autos in der modernen Gesellschaft zum Beispiel scheint bei ihnen kaum Bedenken hervorzurufen. Wie dem auch sei, selbst abgesehen von allem anderen das das Auto repräsentiert, hat diese Art des privaten Transports zahlreiche Tiertode zur Folge. Nach Angaben von Wildcare, einem Wildlife-Rehabilitationszentrum in Toronto, sind die meisten verletzten und verwaisten Tiere die gebracht werden, Opfer vom Autoverkehr und zu einem geringeren Maße die Opfer von Katzen (persönliche Kommunikation mit dem ‚wildlife rehabilitator‘ Csilla Darvasi, siehe Braunstein 1998 in Bezug auf die USA). Während Autos einen direkten Tod oder eine direkte Verletzung verursachen, verursacht die Zerstörung von Habitat, die mit Automobilität und Straßenbau verbunden ist, extensiven indirekten Tod oder sogar das Aussterben. Mitglieder der Tierbewegung zeigen häufig kein Bewusstsein bezüglich der Gewalt die beim Bulldozen eines Ackers Land oder beim Bau einer Straße involviert ist. Man sieht nicht viel Blut, aber es verursacht den Untergang ganzer Gemeinschaften von Tieren und Pflanzen (Livingston 1994).

Zusammengefasst: die Tierbewegung hat den Hang Tiere darzustellen, als seien sie isolierte, in der Stadt lebende Konsumenten-Bürger, die vollständig außerhalb jedes ökologischen Kontexts leben. Solch eine Sicht läuft auf eine Form des Reduktionismus hinaus: auf individualistischen Reduktionismus.

Ökosystemischer Reduktionismus

Tiere sind für Menschen in der Tiefgrünen/Tiefenökologischen Bewegung an erster Stelle wilde Tiere, d.h. die Fauna die in der Wildnis lebt. Es ist nicht das Empfindungsvermögen oder Fragen der grausamen Behandlung die hier zentral sind: es ist die Natur, die Natürlichkeit und die Umwelt (Baird Callicott 1989). Nebenbei bemerkt ist das Wort Umwelt [A.d.Ü. ‚environment‘, im Folgenden: Environment] selbst ein sehr problematischer Begriff: es bedeutet wörtlich, das was uns umgibt. Per Definition sind das nicht „wir selbst“. In dem Begriff Environment ist die Separation zwischen uns selber und der Natur bereits final (Noske 1997).

Tiefgrüne neigen dazu, allem was bereits nicht mehr als Environment gilt, nicht länger als ursprünglich oder dem Ökosystem in positiver Weise beiträglich gilt, mit einer harten Haltung gegenüber zu stehen. Wiederausgewilderte Tiere [A.d.Ü. ‚feral animals‘, im Folgenden: ferale Tiere] und domestizierte Tiere sind in diesen Kreisen nicht populär. Zentrale Konzepte sind die Natur, Spezies und Biodiversität (Low 2001). Nur diejenigen Tiere, die immernoch Teil eines jeweiligen Ökosystems sind, zählen wirklich für diese Bewegung. Tiere werden als Repräsentanten ihrer Spezies betrachtet. Sie werden fast mit ihrer Spezies oder mit dem Ökosystem, dessen Teil sie sind, gleichgesetzt. Das Tier als Individuum wird zumeist unterbewertet.

Ferale Tiere scheinen den schlechtesten Teil von beiden her Seiten zu erhalten: sie sind weder eine interessante Spezies noch Individuen die das moralische Interesse von irgendjemandem zu verdienen scheinen (Rolls 1969, Soulé/Lease 1995, Reads 2003). Wenn überhaupt werden sie als Schädlinge angesehen. Es ist klar, dass sie als Spezies eine Gefahr für natürliche Ökosysteme darstellen. Ratten, Katzen, Kaninchen, Hunde, Füchse, Pferde, Esel, Schweine, Ziegen, Wasserbüffel – Tiere die (von Menschen) beabsichtigt oder unbeabsichtigt auf den Australischen oder den amerikanischen Kontinent gebracht wurden – stellen für die lokale Biodiversität eine Bedrohung dar. Diese feralen Tiere können die Balance innerhalb natürlich entwickelter Gemeinschaften zerstören; was auch geschieht. Die Raubtiere unter ihnen radieren bisweilen indigene Spezies, deren Mitglieder keine natürliche Verteidigung gegen diese „Fremden“ haben, vollständig aus. Herbivore ferale Tiere können Habitate, auf die eingeborene Tiere angewiesen sind, total zerstören (Reads 2003). (Unglücklicherweise werden solche ökologischen Gefahren manchmal von der Tierbewegung heruntergespielt.)

Nach tiefgrün tendierende Menschen betrachten ferale Tiere als Mitglieder unerwünschter Spezies und befürworten deren Vernichtung, häufig mittels sehr inhumaner Methoden. Bis vor kurzem schoss der ‚National Parks and Wildlife Serivce‘ in Australien gewohnheitsmäßig Brumbies (ferale Pferde) aus der Luft und massakrierte dadurch unterschiedslos Herden und griff in ganze Pferde-Gruppen und -Familien ein. Im Norden des Kontinents werden Wasserbüffel von 4WDs [A.d.Ü. Vierradantrieb-Wagen] die mit riesigen ‚roo bars‘ [A.d.Ü. spezielle Stoßstangen] ausgestattet sind, niedergestreckt. Auf Kaninchen wird in voller Absicht mit eingeführten tödlichen Krankheiten abgezielt, häufig geschieht das mithilfe infizierter Flöhe, die dann in die Bauten der Kaninchen gesetzt werden (Reads 2003). Füchse und ferale Katzen und Hunde werden mit vergifteten Ködern getötet. Aus der Literatur über die Vergiftung von Menschen (Bell 2001) und über neuere Fälle von Lebensmittelvergiftungen in China (Zeitungsartikel vom September 2002) wissen wir, was für ein erschreckendes Leid der Tod durch Vergiftung beinhaltet. Es kann für Tiere nicht so ganz anders sein. Unter den Tiefgrünen zählt, gleich wie, das Leiden feraler Tiere und das von Farmtieren kaum etwas.

Im tiefgrünen-/tiefenökologischen Diskurs wird Empfindungsvermögen oft als eine Art Beiprodukt tierischen Lebens behandelt. So auch Individualität. Die natürliche Kapazität des Empfindungsvermögens wird niemals in irgendeiner Auffassung über Umwelt, Ökologie oder Natur mit einbezogen.

Einige Tiefgrüne-/Tiefenökologen so wie Aldo Leopold, Gary Snyder, Paul Shepard, (vgl. Leopold 1949, Shepard 1996), befürworten das moderne rekreative Jagen als einen Weg eins mit der Natur zu sein. Nicht viele Tiefgrüne nehmen eine kritische Position gegenüber der Jagd ein, außer wenn gefährdete Tierarten dabei involviert sind. Das Thema tendiert dort dazu, sich um Zahlen zu bewegen, eher statt um die Kostbarkeit individueller Leben. Auch nehmen Tiefgrüne normalerweise keine kritische Haltung gegenüber Tierexperimenten ein. Immerhin führen professionelle Ökologen und Biologen die im Bereich ‚conservation‘ arbeiten [Naturschutz und Arterhalt] häufig selbst Experimente durch.

Am meisten verwenden Experimenteure Individuen numerisch stark vorkommender Spezies oder von Spezies die speziell für den Zweck gezüchtet werden, so wie weiße Mäuse oder Ratten. In den Augen von Tiefgrünen und Tiefenökologen sind diese keine „Natur“ mehr und somit steht deren Wohlergehen ganz weit unten auf der Prioritätsliste.

Tiefgrüne/Tiefenökologen sind bekannt für ihre Argumentation, dass Jagen ein Teil der menschlichen Natur sei; wenn es noch im Einklang mit der anderen Natur steht. Sie weisen gewöhnlich auf Jäger/Sammler Gesellschaften hin. [1] Jagen ist natürlich, sagen sie. In Tiefgrünen Kreisen empfindet man das Jagen von Tieren als natürlicher, als Tiere als Kameraden zu haben, was oft als degeneriert betrachtet wird. Die Wurzeln des Phänomens der Tiere als Kameraden geht aber bekanntermaßen so weit zurück wie die Jagd. Von allen Gesellschaften von paläolithischen Zeiten an, ist bekannt, dass sie Tiere als Haustiere oder Kameraden hielten. Dies kommt in allen Gesellschaften vor, in allen Geschichtsperioden und bei allen ökonomischen Klassen (Serpell 1986). Es ist vielleicht nicht exakt die ‚menschliche Natur‘, aber anscheinend haben viele Menschen das Bedürfnis nach einer Gesicht-zu-Gesicht- oder Berührung-zu-Berührung-Beziehung mit Individuen einer anderen Spezies empfunden (Lévi-Strauss 1973, Tuan 1984). So viel zur ‚Unnatürlichkeit‘ von Tier-Kameraden.

Weil Tiefgrüne domestizierte Tiere nichts bedeuten, tendieren sie dazu, eher uninformiert und uninteressiert bezüglich dessen zu sein, was mit Tieren in Fabrikfarmen und in Laboratorien geschieht. Während verschiedenen Ökotouren im australischen Hinterland bin ich immer wieder darüber überrascht gewesen, wie keinerlei Bemühen darin gelegt wurde, zu vermeiden den Partizipanten solch einer Tour fabrikfarmproduziertes Fleisch zu servieren. Wenn befragt wegen der Angelegenheit, zeigen die häufig ökologisch scharfsinnigen Tourguides eine völlig wertfreie und neutrale Einstellung dem gegenüber woher das Catering-Food stammte. Tiefgrüne/Tiefenökologen können gegen die industrielle Agrarwirtschaft sein wegen derer Unnachhaltigkeit und dem umweltverschmutzenden Effekt auf die umliegende Natur, aber nicht wegen der Dinge, die mit den natürlichen Wesen innerhalb der Industrien gemacht werden. Tiere die der Produktion dienen und Tier-Kameraden stellen einfach nichts ‚grünes‘ dar (Noske 1994).

Zusammengefasst: die Tiefgrüne-/Tiefenökologische Bewegung setzt Tiere oft mit derer jeweiligen Spezies gleich. Tiere mit ihrer Spezies gleichzusetzen oder mit deren Ökosystem, läuft auf eine andere Form des Reduktionismus hinaus: auf einen ökosystemischen Reduktionismus.

Entkörperte Empathie versus verkörperte Antipathie

Beide Bewegungen sind potentiell vereint in ihrem Streben gegen Anthropozentrismus: der Idee der Menschheit als dem Maß aller Dinge. Aber abgesehen davon scheint es wenige Ebenen zu geben, auf denen sich die beiden Gruppen tatsächlich begegnen: lediglich während einiger internationaler Kampagnen, so wie den Kampagnen gegen die Robbenjagd und den Walfang. Das erste Mal, dass eine Gruppe wie Greenpeace irgendein Interesse am Welfare individueller Tiere zeigte, war als in Kanada vor vielen Jahren drei Wale im Eis stecken geblieben waren. Der International Fund for Animal Welfare, obgleich grundsätzlich eine Animal Welfare Organisation, lässt von Zeit zu Zeit Argumente im Zusammenhang mit der Zerstörung von Habitaten und der Ausrottung gefährdeter Tierarten verlautbaren.

Seltsamerweise – man würde es eher andersherum vermuten – ist es die Tier-Bewegung eher als die tiefenökologische Bewegung, die die Tier-Mensch-Kontinuität als eine Gedankenlinie, eine ‚line of reasoning‘, zur Berücksichtigung der Tiere als Individuen hervorbringt. Auf der andere Seite sind viele Tierverteidiger selber fast die Verkörperung der Mensch-Tier-Diskontinuität. Wie bereits vorher erwähnt besteht in dieser Bewegung fast keine Kritik an der Art und Weise in der die heutige Technologie die Menschen von ihrer ‚Tierlichkeit‘ entfremdet. Diese Frage wird von der Tiefgrünen-/Tiefenökologischen Bewegung eher als von der Tierlobby adressiert.

Bedenken Sie noch einmal das Auto-Thema. Für alle anderen Spezies ist die körperliche Bewegung an aller erster Stelle die organische Bewegung: sie beinhaltet Muskelkraft, Ermüdung oder Schwitzen. Aber für moderne Menschen wird die körperliche Bewegung mehr und mehr durch Mechanisierung und Computerisierung ersetzt. Sie lassen die Maschine das Bewegen für sich übernehmen und daraus resultierend werden sie mehr und mehr den Tieren ungleich. Fast kaum jemand in den Tierverteidigerkreisen schaut auf dies als etwas problematisches, das im Weg des natürlichen menschlichen Zustandes, d.h. unserer körperlichen Tierlichkeit, stehen könnte. Für sie scheint das Thema nichts mit der Mensch-Tier-Kontinuität zu tun zu haben. Aber Kontinuität bedeutet nicht nur die ‚Menschenhaftigkeit‘ von Tieren, sondern auch die ‚Tierhaftigkeit‘ von Menschen. Da besteht eine existenzielle und wesentliche Verbundenheit zwischen beidem. In den Kreisen der Tierlobby bleibt die Mensch-Tier-Kontinuität zum größten Teil ein abstraktes moralisches Prinzip, das in der Realität kaum ‚gelebt‘ wird. Man könnte vielleicht sagen, dass diese Einstellung durch entkörperte Empathie charakterisiert ist: die Empathie ist real, aber ihre materielle Basis ist vergessen.

Die Tiefgrüne-/Tiefenökologische Bewegung im Gegensatz dazu, weiß die Wunder der Natur zu schätzen, ist sich der Tier-Mensch-Kontinuität bewusst und lehnt verschiedene Technologien (einschließlich des Autos) als der Natur entfremdend und schädlich ab. Aber hier besteht ebenfalls ein sonderbarer Wiederspruch.

Obgleich in den tiefgrünen Kreisen anerkannt wird, dass moderne menschliche Praktiken gegenüber der Natur und der Wildnis extrem ausbeuterisch gewesen sind, scheint dies nicht viel Sympathie für ausgebeutete Tiere induziert zu haben. Tieren die Opfer sind, seien es ferale oder domestizierte, wird die Schuld für ihre eigene Misslage zugeschoben, und in manchen Fällen auch dafür, eine aktive Gefahr für das, was unter der echten Natur verstanden wird, darzustellen.

Obgleich die Tiefgrünen, im Gegensatz zu ihren im vorwiegend städtisch beheimateten Gegenstücken aus der Tierbewegung, eher dazu geneigt sind eine natürlichen Lebensstil zu wählen und sich der geteilten Tier-Mensch-Vergangenheit bewusst zu sein, übersetzt sich dies nicht in Sympathie für Tiere, die aus dem Blickfeld des Interesses verschwunden sind. Diese Einstellung könnte als verkörperte Antipathie charakterisiert werden. Die Mensch-Tier-Kontinuität wird gelebt und ‚realisiert‘, aber anstatt von Empathie, wird sie häufig von einer Verachtung für diejenigen Wesen begleitet, die kein natürliches Leben mehr in einem entsprechenden Ökosystem leben. Denaturiert wie diese Wesen sein mögen, sind sie dennoch nah genug an der Natur um die natürliche Kapazität des Leidens zu besitzen, sei es des Leidens an Schmerzen, Langeweile, Lustlosigkeit, Beraubung um ihre sozialen und ökologischen Kontexte oder dem agonisierendem Tod.

Hier wird auch ein anderer Widerspruch offensichtlich. In Regionen wie Nordamerika und Australien besteht ein stark ökosystemischer Fokus, und er wird, wie vorher bereits erwähnt, häufig durch die Unterstützung harter Maßnahmen gegen exotische und ferale Tiere realisiert (Aslin/Bennett 2000, Reads 2003). Man wundert sich welches Selbstbild solchen Einstellungen zugrunde liegt. Ist es ein sonderbarer Fall menschlicher Fremder (im ökologischen Sinne), die tierische Fremde verdammen? Würden solche Leute die Ausmerzung ihrer selbst befürworten, Mitglieder einer Gruppe exotischer weißer Invasoren, deren ungünstige Auswirkungen auf das lokale Ökosystem gründlich dokumentiert worden sind? Wären sie für das Zügeln aller – nicht- aboriginärer – menschlicher Leben und Geburten, um nicht drastischere Methoden zu erwähnen? Wenn die Antwort negativ ist, wie können solche Maßnahmen gerechtfertigt sein im Bezug auf Tiere? Das Herunterspielen tierischen Empfindungsvermögens und von Fragen der Grausamkeit gegenüber Tieren, während des gleichzeitigen Hochhaltens von Argumenten bezüglich menschlichen Empfindungsvermögens, unterzeichnet die ethische Diskontinuität zwischen Menschen und Tieren; selbst wenn auch nicht in beabsichtigter Weise.

Die neueren Entwicklungen in der Tier-Biotechnologie werden eine Testfall für beide Bewegungen darstellen. [2] Manche Tierschützer haben behauptet, dass die Gentechnologie uns vielleicht dazu befähigen könnte Tierspezies zu entwerfen, die den Bedingungen in Fabrikfarmen vollständig angepasst sind (Rollin 1995). Andere, darunter Tierärzte, spielen mit den Möglichkeiten des Klonens und des Entwickelns von ‚besser angepassten‘ und ‚maßgefertigten‘ transgenen tierlichen Kameraden (Quain 2002). Für tiefgrüne unterstreicht das Thema Gentechnik dringende Dilemmas im Bezug auf Spezies-Integrität (Birke/Michael 1998).

Wie wird die Tierbewegung reagieren? Und wird die tiefenökologische Bewegung überhaupt mit der Frage fertig werden? Zugegebenermaßen, die tiefgrüne-/tiefenökologische Bewegung befasst sich selbst mit Spezies, aber nur mit Spezies in der Wildnis. Tiefgrüne mögen sich darüber sorgen machen was passieren wird, wenn transgene Populationen in Kontakt mit den natürlich-sich-entwickelt-habenden wilden Spezies kommen. Wie wird sich das auf die Gemeinschaft der Spezies auswirken? Die meisten gentechnischen Eingriffe werden an bereits domestizierten Spezies durchgeführt, an denen, für die sich die Grüne Bewegung nicht interessiert. Aber kürzlich gab es Forderungen von nach grün tendierenden Wissenschaftlern, ausgestorbene wilde Spezies, so wie den tasmanischen Tiger (Thylacine) mittels Gentechnik wieder zum Leben zu bringen.

Gemeinsamer Boden?

Wie können wir zwischen individualisierter Ethik und ökosystemischen Reduktionismus navigieren?

Die Tierlobby verleiht dem Empfindungsfähigen in der Natur einen Status individueller Menschenhaftigkeit: sie fragt wie Tiere ein Teil der menschlichen Gesellschaft und Ethik sind. Die Bewegung könnte die Kluft, die sie von der Tiefenökologie trennt, vielleicht überbrücken, indem sie ihren ausschließlichen Fokus auf das Empfindungsvermögen überwindet. Sie könnte ihre mitfühlsame Ethik dahingehend erweitern das Nicht-Fühlende und selbst das Anorganische mit einzubeziehen. Der schwierige Teil wäre, wie die ganze Welt mit einbezogen werden könnte ohne sie gleichzeitig zu humanisieren und zu kolonisieren. Darüber hinaus wird es immer Interessenskonflikte zwischen Tieren und Tieren, Tieren und Pflanzen, Individuen und Spezies, dem Organischen und dem Anorganischen geben.

Wenn es in einer mitfühlsamen Gesellschaft um die weitmöglichste Ausweitung von Ethik geht, tut dies die Tiefenökologie nicht. In ihr geht es um die Zustimmung mit- oder das Gehorsam gegenüber dem Maß der Natur, den Rhythmen der Natur, die Limitationen der Natur (Livinston 1994). Die Tiefenökologie betrifft die Zustimmung mit einer Natur, die Dinge wie Sterblichkeit, Raubtier-Beutetier-Beziehungen, die ‚Vorherigkeit‘ von Spezies, unvollständige Körper, unsere eigene Endlichkeit einbeschließt. Statt zu fragen wie Tiere ein Teil der Ethik sind, fragt die Tiefenökologie wie Tiere und Menschen ein Teil der Natur sind.

Bedenken Sie Val Plumwoods Sinnen über „Being Prey“ darüber Beutetier zu sein. 1985 überlebte diese vegetarische Ökophilosophin knapp eine Krokodilattacke im Kakadu Nationalpark im Australischen Northern Territory. Sie sah sich dadurch ihrer eigenen Essbarkeit gegenübergestellt. Dies ließ sie erkennen, dass sie nicht nur einen Körper hatte; wie alle anderen Tiere war sie ein Körper: sie war (potenzielles) Fleisch, das ein anderes Tier verschlingen könnte. Das Erlebnis zwang sie dazu, den Ethik-Ökologie-Dualismus neu zu überdenken. Es ist gut sich auf große Raubtiere wie Krokodile, Bären, Haie zu konzentrieren – diejenigen, die einen Menschen töten können, sagt Plumwood, weil diese Tiere einen Test für uns darstellen (und auch für die zwei Bewegungen würde ich dem hinzufügen). Sind wir bereit mit der freien, wilden und tödlich gefährlichen Andersheit der Erde zu koexistieren, ohne sie in einer Form zu kolonialisieren, die alle Reibung, alle Herausforderung oder Konsequenzen eliminiert? Raubtierpopulationen testen unsere Anerkennung unserer menschlichen Existenz und gleichwertiger, ökologischer Begriffe, uns selbst als ein Teil der Nahrungskette zu sehen: gegessen so wie auch essend. (Plumwood 1999)

Die zwei Standpunkte – Zustimmung mit der Natur und gesellschaftliche Ethik – scheinen manchmal inkompatibel. Es ist ein schwieriges Dilemma. Mary Midgley (1983) und Baird Callicott (in Hargrove 1992) haben versucht Diskrepanzen zu lösen mit der Argumentation, dass wilde Tiere unseren Schutz verdienen als Teil des Ökosystems und das domestizierte Tiere unserer Fürsorge berechtigt sind, da sie ein Teil einer gemischten Mensch-Tier-Gemeinschaft sind und wir gegenüber allen Individuen solch einer Gemeinschaft ethische Verpflichtungen haben. Das Problem ist: dieses Arrangement würde nicht alle Tiere abdecken. Ferale Tiere und Exoten gehören weder zur ersten Gruppe (dem originalen Ökosystem) noch zur zweiten (der gemischten domestizierten Gemeinschaft). Der Grund, der oft zur Verfolgung und Ausmerzung dieser Tiere herangeführt wird, ist genau der, dass sie nicht zu irgendeiner Gemeinschaft gehören. ‚Plagen‘ sind weder interessant als Spezies noch als Individuen, so meint man, und dies mach sie zu vogelfreien Wesen.

Nichtsdestotrotz existieren wir alle, Tiere sowohl wie auch Menschen, in der Natur und auch in der Gesellschaft (oder zumindest in einem menschlich-definierten Nationalstaat). Jeder und jede von uns ist ein empfindungsfähiges Lebewesen, ein Mitglied einer Spezies sowohl wie ein „Ort/Dasein“ in dieser Welt. In dieser Welt überschneiden sich Natur und Gesellschaft. Es ist alles was vorhanden ist, niemand und nichts existiert außerhalb beider Gegebenheiten.

Die tiefenökologische Bewegung wird mehr Achtsamkeit auf Angelegenheiten des Empfindungsvermögens, der Grausamkeit und des Leids anwenden müssen, im Zusammenhang damit wie sie individuelle Tierlebewesen betrachtet und behandelt, einschließlich derer, die objektiv der anderen Natur Schaden zufügen. Viele ferale Spezies haben sich den Ort wo sie nun leben, nicht ausgesucht. Die Menschheit hat sie dorthin gebracht.

Um der Tier-Mensch-Kontinuität wirklich gerecht gegenüber zu stehen, müssen wir uns fragen, was ist das was wir mit der Natur machen (sollten), aber auch das, wie sind wir selbst ‚von der Natur‘. Plumwood (1999) zufolge können wir die Welt nicht in einer neo-kartesischen Art in zwei separate Domänen einteilen: einem ethischen, humanen Bereich und einem tierlichen, ökologischen Bereich. Jeder und alles existiert in beidem. Alle Nahrung sind Seelen, sagt sie – und schließlich sind alle Seelen Nahrung.

Quellenangabe

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Anmerkungen

[1] Jagen wäre in der Tat natürlich, wenn menschliche Jäger ihre Beute mit ihren Zähnen  oder Klauen erlegen würden, aber sie verwenden nunmal künstliche Werkzeuge, so wie hightech Jagd- oder Angel-Ausstattungen, was die Jagd eher ‚kulturell‘ statt natürlich macht.

[2] Nebenbei bemerkt, die beiden Bewegungen sind bislang nicht besonders interessiert an der gegenseitigen Literatur gewesen. Während ich an einem nordamerikanischen Institut für Umweltstudien gearbeitet habe, stellte ich fest, dass meine Kollegen allgemein nicht vertraut waren mit Tierethik und Tierrechtsliteratur außer vielleicht der von Peter Singer (von dem sie gehört hatten, den sie aber auch nicht gelesen hatten). Eine Zeitschrift so wie Society & Animals ist bei den Tiefgrünen und Wildlife-Enthusiasten unbekannt. Auf der anderen Seite sind viele der Tierethiker und Tierrechtler, die ich bei Buchtouren und bei Konferenzen in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland getroffen habe, soweit nicht vertraut mit Literatur der Tiefenökologie.

Im HTML-Format auch online > Barbara Noske: Speziesismus, Anthropozentrismus und Nichtwestliche Kulturen (E-Reader: Gruppe Messel, Jahrgang 3, Nr. 6 (2021) und > Barbara Noske: Die Tierfrage in der Anthropologie. Ein Kommentar (TIERAUTONOMIE, Jg. 3 (2016), Heft 1.)

Der Text ist enthalten in > E-Reader: Gruppe Messel,
Jahrgang 5, Nr. 2 (2023), S.32 > https://d-nb.info/1278741399 > Archivobjekt > https://d-nb.info/1278741399/34 > https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:101:1-2023012019425269610192

Weitere Autor*innen, die wir für unser Tierrechtsprojekt gefeatured haben, finden Sie hier >  https://simorgh.de/overview/autor_innen/ und in unseren Netzpublikationen (E-Reader).

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