Die Relegation von „Hauptsache für die Tiere“ in die Ecke, der man diese Betitelung zuordnet, lenkt ab davon, dass die Formulierung „Hauptsache für Tiere“ (ein frei flottierender ‚inner trend‘ bestimmter Segmente sich mit Tierthemen auseinandersetzender Gruppen) eigentlich nur eine oberflächliche Betrachtung der Frage darstellt.

Die Frage ob „Hauptsache für die Tiere“ ethisch okay oder problematisch  ist, ist unserer Meinung nach falsch gestellt u. inkonsequent gedacht, denn:

Wie wird die Tierfrage überhaupt gestellt? So, dass hier eigentlich gar nichts um Tiere geht: da die Spezifik ihres Problems verdrängt wird.

Der Ist-Zustand

Warum sollten Tierbelange allein in den ihnen bislang zugeordneten Fächern erörtert werden, statt in einer debiologisierten Haltung ihnen gegenüber? „Ein Mensch zu sein“ wird als soziologischer Zustand begriffen, während nichtmenschliche Tiere und Tierlichkeit schlechthin in Kategorien einer (vermeintlichen und kausalistisch vorgestellten) „verhaltensbiologischen” Dominiertheit gerückt werden.

  • Tierlichkeit kann debiologisiert betrachtet werden
  • Existenzielle Vielfalt zu achten, beinhaltet dass breitere Perspektiven als die des allein Anthropozentrischen nötig sind
  • Die existenzielle Vielfalt, die Menschen und nichtmenschliche Tiere mit einbeschließt, als ein „wir“ zu verstehen, heißt: Wir können gegenseitig voneinander lernen, als soziale und als in ökologischen Zusammenhängen verstehbare Lebewesen

Antibiologistische Tiersoziologie

Siehe zu der ‚Spezifik des Problems‘, sowie zur Frage einer kritischen und zugleich affirmativen Neuausrichtung von Anthropos:

Ko, Syl/Johnson, Lindgren (2021). Eine Rezentrierung des Menschen. TIERAUTONOMIE, 8(1), http://simorgh.de/tierautonomie/JG8_2021_1.pdf.

https://d-nb.info/1234807912/34 > https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:101:1-2021060512215074706791

Die Frage wer und was Anthropos ist – eine Pluralitätsfrage – muss sowieso neu gestellt werden.

Wie Umgehen mit all den Assoziationen, vor deren Hintergrund Tierrechtsaktivismus usw. immer zu betrachtet ist:

Vor lauter Opportunismus – der mit Tierrechten nichts zu tun hat, sondern mit Leuten – werden Teile der sich-Tierthemen-bedienender-Bewegungen immer wieder mit allen möglichem Fragwürdigen fraktionieren. Mehr Clout für halbgare Ideen und ganz andere Agendas. Weniger Pluralität.

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