Antispe Ability 2025 / 1, S. 21.
Themen: Speziesismus und Antijagd
Ein zusammenfassender Überblick: Die internationale Antijagdbewegung
1. Die internationale Antijagdbewegung
Die internationale Antijagdbewegung ist ein Zusammenschluss von Tierschutz-, Tierrechts- und Umweltgruppen sowie engagierten Einzelpersonen und Aktivisten. Sie setzt sich weltweit für das Ende und ein Erwirken einer Beendigung über die schrittweise erzielte Einschränkung der Jagd auf Tiere ein.
2. Ziele der Bewegung
- Tierrechte > Jagd ist ein an Tieren begangenes ethisches Unrecht.
- Der Schutz wildlebender Tiere > Im Sinne des Schutzes eines freien Lebens von Tiergruppen und Tierindividuen.
- Ökologische Verantwortung: Der Schutz ökologischer Zusammenhänge und der eigenen Selbstregulierung in natürlichen, freien Räumen, ohne ein hegemoniales menschliches Eingreifen in solche Räume durch Bejagung.
- Ethik und Recht: Menschen haben kein Recht ihr Interesse über dem natürlicher Räume (Umweltrechte) und dem von Tieren und ihren Habitaten (Tierrechte, Recht auf freien Lebensraum) anzusiedeln.
- Speziesismus: Kritik an der psychologischen Abgründigkeit der Jagd in jeglichen Formen und Vorkommnissen, in denen Menschen diese ausführen und in der Vergangenheit ausgeführt haben. Das heißt auch eine Infragestellung und kritische Auseinandersetzung mit dem Paradigma einer geschichtlichen Vorstellung von menschlicher Identität als „Jäger und Sammler“.
3. Jagdformen und ihre Merkmale
- Die Trophäenjagd > Jagd auf Tiere mit besonderen Körpermerkmalen, die als Exponate taxidermisch präpariert (gesammelt, gehandelt, verkauft, usw.) werden
- Sport-/Freizeitjagd > Jagd als Hobby oder Freizeitbeschäftigung
- Jagdtourismus > Internationale Jagdreisen
- Kommerzielle Jagd > Jagd typischerweise zur Gewinnung von Fleisch, Fellen, tierlichen Körperteilen, Trophäen
- Erjagung von Tieren für wissenschaftliche Zwecke > Exemplare für die Forschung und Forschungszwecke werden „entnommen“, Individuen werden den Tierversuchsindustrien im großen Stile über Vertriebssysteme zugeführt
- Fallenjagd > Einsatz von Drahtschlingen, Totschlagfallen und Ähnlichem, werden unter dem Vorwand der Populationskontrolle im Zusammenhang mit menschlicher Lebensraumeinnahme zur Erlegung und zum Fang platziert
- Fuchsjagd mit Hunden > Jagd mit Hundemeuten, vor allem als Sport und Ritual der Adeligen und ihrer Gefolgschaften in Großbritannien (teilweise verboten)
- Populationskontrolle > Jagd zur Regulierung bestimmter Tierbestände unter unterschiedlichen Vorwänden, z.B. einer Eindämmung der Übertragung von Krankheiten; Regulation und Kontrolle von sogenannten invasiven Spezies; Abgrenzungen von Lebensräumen; Begrenzung von Territorien, aus denen sich z.B. große Raubtiere nicht herausbewegen dürfen; Kontrolle von Maßnahmen im Artenschutz z.B. „Entnahme“ von wieder angesiedelten Wölfen
4. Forderungen der Tierrechtsbewegung
- Verbot/Verbote oder/und schrittweise Einschränkung aller Jagdformen
- Förderung von gewaltfreien Alternativen zur sogenannten „Wildtierregulierung“
- Internationale Schutzabkommen
- Aufklärung und Bildung über Speziesismus und Jagd
5. Aktionen
Aktionen gegen die Jagd betreffen alle Formen und alle Lokalitäten, an denen in Freiheit lebende und sich bewegende Tiere durch Maßnahmen und Handlungen betroffen sind oder seien können, bei denen Menschen den Tieren im freien Raum nachstellen können, mit der Absicht, sie zu töten.
6. Debatte
Jagdbefürworter argumentieren mit Hege, Kultur, Tradition und Maßnahmen für den Naturschutz und bestehen auf ihre „Freiheit“ dazu Tiere im Rahmen einer jägerischen Betätigung töten zu dürfen.