Draft 2, 16.12.23
Die Beiträge in diesem Projekt werden wir unter > Antispekunst ablegen
Kunst und Antispe
Hörbarkeit, Sichtbarkeit, Antispeziesismus und Tierrechte
Hier starten C. 勒 und Tschördy ein philosophisch-denkerisches Projekt über Tierrechte und Tierrechtsaktivismus, und wie wir aus verschiedenen Perspektiven damit umgehen, vielleicht eher weniger sichtbar zu sein und trotzdem zivilgesellschaftlich mit kreativem Output „unterwegs“ sein zu können.
Gerade unsere „relative Unsichtbarkeit“ bildet dabei einen bewussten Teil unserer Herangehensweise.
So versuchen wir auch zu analysieren, warum „Sichtbarkeit“ eine Ambiguität in sich trägt, und „Unsichtbarkeit“ eine Form einer gewissen Art des Widerstands abbilden kann – gegen das Schisma von „Relevanz“, als inhaltlich geschlossener Selbstläufer, und ungerechter „Irrelevanz“ im Zusammenhang mit gewissen Gefügen, auf die wir gerade in der Mensch-Tier-Beziehung immer wieder stoßen (Stichwort: Tiersoziologie).
Was wird in menschlichen Gesellschafften zu Unrecht als relevant oder irrelevant betrachtet und welche Folgen hat das für den Umgang mit Themen? Warum sind „die unsichtbaren Dinge“ für uns oftmals die Dinge, die besonders relevant sind, und deren „Unsichtbarkeit in sich“ in unseren Beobachtungen ganz besonders bedeutungsvoll sind?
Was wird „sichtbar“, was verkörpert „Unsichtbarkeit“ in der menschlichen Gesellschaft?
Kann man als wenig sichtbarer Aktivist*in im philosophischen Bereich für seine Tierfreunde und die gemeinsamen Interessen ein stiller, steter Leuchtturm sein, auf einer anders funktionierenden Ebene der Auffassung von Interaktionsgefügen und Denken über Auswege und Wege aus der ethischen Katastrophe?
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Da wir auch im Bereich > Barrierefreiheit und Kommunikation unterwegs sind, beleuchten wir unseren Ansatz zugleich auch vom Blickpunkt der sozialen zwischenmenschlich kommunikativen Hindernisse, denen wir begegnen als Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen in der Gesellschaft begegnen.
Wir überlegen, warum der philosophische Einzelaktivismus ein ganz besonderer Weg ist, wenn ein einfaches klares Statement manchmal schwer wird – nicht weil Du als Aktivist*in nicht Deine eigene philosophische Herangehensweise an Tierrechte für dich entwickelt hättest, sondern weil Hindernisse innerhalb der Gesellschaft Pluralität oft zugunsten einfacher gemeinschaftlicher Antworten wegfiltern. Die Kleinteiligkeit in der Tierrechtsbewegung, muss daher ganz anders verstanden werden, als diejenigen aktivistischen Ansätze, die als Kollektivleistungen vollzogen werden oder in solchen Rahmen vornehmlich eingebettet sind.
Die Kleinteiligkeit individueller, pluralistischer Überlegungen ist für einen Paradigmenwechsel im ganzen Denken aber angesagt, wenn wir Tiere, die Mitwelt, die Geschichte von uns allen, neu betrachten wollen: Neu in Hinsicht auf die Standpunkte, die allgemeinhin die gängigen Weltbilder prägen und geprägt haben. Das eigene Denken, so meinen wir, sollte oder kann sich emanzipativ und selbstständig aus dem gemeinschaftlichen Denken herausschälen und denk-anarchistisch Positionen beziehen.
rev. 28.02.24